Anton Holzleitner 18.02.1937 - 07.01.2005
Geboren:18. Februar 1937 in Saalfelden
Todestag: 7. Jänner 2005 in Salzburg (im 68. Lebensjahr)
Zitate, die ich in seinem letzten Trainingstagebuch fand:
„Ohne Wettkampf würde man sich selbst für den Besten halten!“
„Sieger zweifeln nicht! Zweifler siegen nicht!“ (Emil Bütteman Belgien?)
„Sieger zweifeln nicht! Zweifler siegen nicht!“ (Emil Bütteman Belgien?)
Lebenslauf:
Mit 17 Jahren von Saalfelden nach Salzburg gekommen. 1961 - 1965 Radfahrer. 1961 bester lizenzloser Fahrer beim Gaisbergrennen (8.er Gesamt) - Zeit: 36'5“. 1965 Teilnehmer der Österreich-Rundfahrt.
Zu dieser Zeit kostete ein Rennrad 10.000,- ATS, ein Schlauch ca. 380,- ATS, Toni verdiente 1.000,- ATS netto im Monat. Seit 1965 bestritt Toni Volksläufe und widmete sich ausschließlich dem Laufen. Seit 10.7.1965 verheiratet, Vater 3er Kinder (Christian 21.06.1967, Hannes 03.05.1971, Martina 18.11.1983). 1994 feierte Toni sein 40-Jahre Dienstjubiläum als Schlosser bei der SAFE. Toni verstarb am 7.1. 2005 - völlig unerwartet. Er stieg nach einer Fahrt vom Rad und brach zusammen...
Zu dieser Zeit kostete ein Rennrad 10.000,- ATS, ein Schlauch ca. 380,- ATS, Toni verdiente 1.000,- ATS netto im Monat. Seit 1965 bestritt Toni Volksläufe und widmete sich ausschließlich dem Laufen. Seit 10.7.1965 verheiratet, Vater 3er Kinder (Christian 21.06.1967, Hannes 03.05.1971, Martina 18.11.1983). 1994 feierte Toni sein 40-Jahre Dienstjubiläum als Schlosser bei der SAFE. Toni verstarb am 7.1. 2005 - völlig unerwartet. Er stieg nach einer Fahrt vom Rad und brach zusammen...
Anton Holzleitner über sich (Auszug aus seinen Aufzeichnungen)
„Schon als ich zur Schule ging konnte mich ein Fahrrad fast aus dem Häuschen bringen. Ich gab oft meine Jause her, nur damit ich über Mittag von einem Schulkollegen sein Rad geborgt bekam. Mein Vater hatte auch ein altes Steyr-Waffenrad, von dem er sehr viel hielt. Ich sagte ihm immer es sei viel zu schwer, das ginge eher zum Kohlesäcke- und Holz-Transport als zum Radfahren, trotzdem war es für mich ein komischer Krempl, der mich nicht in Ruhe ließ... Als ich dann in die Lehre kam wollte ich immer öfter mit Vaters Rad fahren, nur das ging nicht, zu dem war ihm das Rad zu kostbar..."
Der laufende Jubilar (Artikel eines Safe-Mitarbeiters anlässlich des Rupertilaufs 1994, Bild unten rechts)
Der laufende Jubilar (Artikel eines Safe-Mitarbeiters anlässlich des Rupertilaufs 1994, Bild unten rechts)
„Unerwartet fanden sich in der BL Tennengau sechs Lauffreudige zur Teilnahme am Salzburger Rupertilauf. Dazu gesellte sich für die Mannschaftswertung ein uns damals Unbekannter der Schlosserei Hagenau. Man traf sich kurz vor dem Start, begrüßte einen rüstigen 57jährigen (Toni), vom Startschuss bis ins Ziel musste sich unser Bester anstrengen dabeizubleiben, die anderen sahen ihn im Ziel wieder. Die 10 km durch die Alpensiedlung und den Hellbrunner Park waren ihm nicht anzumerken und wir wussten plötzlich, warum der Name Holzleitner in Läuferkreisen mit Ehrfurcht ausgesprochen wird. Auf einer Trainingsrunde in Rif macht Toni aus seiner Philosophie auch kein Geheimnis und erzählt bereitwillig aus seiner leichtathletischen Vergangenheit... Noch immer trainiert der Toni, mittlerweile 40-Jahr-Jubilar der Safe, wettkampfmäßig für Straßen-, Cross- und Marathonläufe. Trainingsleistungen von 100 km und mehr in der Vorwettkampfphase und regelmäßig Gymnastik absolviert er in seiner Freizeit... Seine Marathonbestzeit hat er 1972 in Budapest mit 2 Std. 36 erreicht. Lange Zeit arbeitete an seinem großen Ziel, den Marathon unter 2:30 zu laufen. 1994. wurde er österreichischer Marathonmeister in der Klasse M55. Er wurde zwischen 1973 und 1996 einige Male österreichischer Meister und gewann zahlreiche Läufe. Seine Kraft für dieses Tun nimmt er aus der Freude an der Bewegung in der Natur und dem Kräftevergleich in Wettkämpfen..."
Der Autor dieses Nachrufs über Toni
Ich lernte Toni irgendwann 1985 kennen, weil er eben der Vater eines sehr guten Freundes (Christian Holzleitner) war. Von Beginn an faszinierten mich die Offenheit, die Herzlichkeit und der Humor von Toni. Für ihn gab es keinen Altersunterschied. Sportler waren für ihn eine eigene Familie - man duzte sich, auch wenn Toni mein Vater hätte sein können. Ich brauchte viele Jahre, um ihn, der immerhin 31 Jahre älter war, über 5000m zu schlagen! Es war für mich immer ein Phänomen, wie lange Toni über eine Wettkampfdistanz von 5-10km den 4:00'/km-Schnitt unterbieten konnte. Ich bewunderte seine Einstellung zum Sport. Er ließ keine Ausreden gelten - ging immer an die Grenzen. Toni mit seiner Liebe Johanna So auch in einem seiner letzten Marathons in Berlin, als er als über 60jähriger bei einer Bei Toni lief immer der Schmäh Labe Station auf einer Bananenschale ausrutschte und stürzte. „Depata Bua“ schimpfte er sich selbst und tief trotzdem die letzten 20 km mit Schmerzen ins Ziel... Toni ließ sich einfach nicht unterkriegen und blieb selbst mit über 60 Jahren noch „a Lausbua", dem man einfach gern hatte.
Hannes Stöckl, Februar 2011



